Montag, 26. Mai 2008
I don't like mondays
Kennen Sie das auch? Es ist Montag. Sie wachen auf, es ist schon viel zu spät am Tage und beim Heben des Kopfes hämmert Sie ein Presslufthammer erbarmungslos wieder ins Kopfkissen zurück. Natürlich ist an solchen Tagen auch der Kühlschrank leer. Gut, ich hatte ihn gerade abgetaut, aber auch was noch auf ihm stand, reichte nicht aus, um den Tag irgendwie erträglicher machen zu können. Ich beschloß also, das Ganze ruhiger anzugehen und setzte mich an den Laptop. Nach ca. 1-2h mehr oder minder lethargischem Klicken versuchte ich es mit einer Dusche, um die Nadelstiche wegzuspülen.

Es ist Freitag. Nach einem anstrengenden Tag, die Nacht war viel zu kurz, gefolgt von einem ermüdenden Workshop und einer rasanten Autobahnfahrt, kam ich in den Abendstunden wieder in meinem vertrauten Gefilde an. Ich parkte den Wagen in der kleinen Seitenstraße, wo ich ihn nach Möglichkeit immer abstelle, eine der wenigen verbliebenen Non-Anwohnerzone-Parkmöglichkeiten. Samstag wollte ich ja dann endlich neue Sommerreifen kaufen. Die alten lagen müde im Kofferraum und auf der Rückbank und sonnen ihrer baldigen Entsorgung entgegen.

Manchmal kommt es aber anders und meistens als man denkt. Ich habe es am Samstag nicht mehr geschafft in meinem engen Zeitfenster das zu bewältigen, hatte abermals einfach zu wenig Schlaf und kostete daher jede erdenkliche Minute aus. Montag wäre ja auch noch ein Tag. Es folgten 4h Arbeit und eine gigantische Familienfeier mit aufregendem Programm, viel gutem Essen, Trinken bis zur Oberkante Unterlippe und natürlich jede Menge Verwandtschaft, die man ewig nicht mehr gesehen hatte.


Ich spülte den Schaum von den Haaren ab und irgendwie hämmerte jetzt noch etwas in meinem Schädel - ich parkte am Freitag das Auto trotz der Ankündigung eines absoluten Halteverbots für den Montag, da ich ja am Samstag das Ding eh wegkutschen wollte. Nur, dazu kam es nicht. Hastig trocknete ich mich ab, schlüpfte in die frische Wäsche und eilte zur besagten Seitenstraße und erblickte nichts. Weg. War ja klar. Warum machte ich mir eigentlich Hoffnungen?

Wenig später lief ich los, gastierte in der Mensa auf dem Weg zum Polizeirevier, weil ganz ungestärkt wollte ich das Kommende nicht ertragen müssen. So gut waren die Spaghetti Napoli dann leider doch nicht. Im Revier angekommen erklärte ich dem freundlichen Wachmann mein Anliegen, gab ihm die nötigen Informationen. Während er in seinen Computer hämmerte, versuchte mich eine ebenfalls dort wartende junge Dame aufzuheitern (?), indem sie mir erklärte, was mit meinem Auto alles passiert sein könnte - es sei jetzt ein Blumenkasten oder gar ein Grab für die Klostermönche. Meine anhaltenden Kopfschmerzen hinderten mich allerdings, diese interessante Theorie mit ihr zu vertiefen. Ich verabschiedete mich freundlich und spazierte ans andere Ende der Stadt, um mein Auto abzuholen.

Ca. 30min später - es war glücklicherweise nicht ganz das andere Ende - dort angekommen, tätigte ich meine Unterschriften, zahlte die 30€ Verwaltungsgebühren in bar und die restlichen 100€ Abschleppgebühren per Karte. PIN falsch. Nochmal. PIN falsch. Damn! Gerade in solchen Momenten rockt das gewaltig. Das andere Konto wartete noch auf das Monatsende, bis es wieder liquide genug ist, es gab also keinen Weg, die Sache per eCash zu begleichen, denn die PIN ruhte sicher 30km weit entfernt. Mir fiel glücklicherweise ein, daß ich noch einen nigelnagelneuen grünen 100€-Schein in meiner Wohnung hatte, der ja genau ausreichen würde. Die Frau hinterm Thresen freute sich mit mir und lieh mir sogar 5€, damit ich mir ein Straßenbahn-Ticket kaufen konnte. Ca. 1h später kam ich dann erschöpft wieder dort an, überreichte den Schein und bekam mein Auto zurück. Den Sommerreifenkauf verschob ich nun abermals.

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