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Dienstag, 18. März 2008
Über die Einsamkeit der Pommes Frites
grudge, 12:45h
Es trug sich zu, daß ich eines Montags mit meinem guten Freund J. spät abends noch unterwegs zwei bis drei - die Angaben über die genaue Zahl schwanken - Cocktails trinkend war.
J. wollte unbedingt vor 1 Uhr noch im Restaurant "Zum goldenen M" einkehren, um seinem nächtlichen Appetit behilflich sein zu können, also zogen wir los, nachdem wir bei der freundlichen Bedienung unsere Rechnung göttlich beglichen haben.
Während ich ihm beim Bestellen zuschaute, musterte ich auch zugleich die reichhaltige Angebotspalette und versuchte mir die verschiedenen Geschmäcker vorzustellen, wonach denn meinem Appetitchen sein könnte. Da ich so recht auf keinen gemeinsamen Nenner kam, der Engel und der Teufel auf meinen Schultern warfen mir helfend beide Gedankenfetzen zu - "Denk an Deinen Geldbeutel!" brabbelte der Engel und "Denk an Deine Figur, Du Fettsack! Wenn Du es Dir leisten kannst, dann iß!" entgegnete mir liebreizend der Teufel -, entschloß ich mich, in Enthaltsamkeit zu üben.
Nur wenige Augenblicke später stand ein leichtbetrunkener angetrunkener Mann neben uns. Er muß wohl meine Entscheidungsfindung mitbekommen haben. (Ich sollte Selbstgespräche manchmal auch ruhig führen, glaube ich.) Er brabbelte "Nuggets". Ihn wenig beachtend freute ich mich immernoch ob meiner zügig und durchaus positiv gefundenen Entscheidung, hörte ich wenig später nochmal "Nuggets". Nach dem dritten "Nuggets" realisierte ich, daß er es an mich richtete, also blickte ich ihn an. "Du mußt Nuggets nehmen, hehehehe", sprach er mich an. Meine Geschmacksnerven gaukelten mir sogleich den Geschmack von Nuggets vor, meine Augen erblickten in der Ablage ein 20er Pack, mein Gaumen jubelte sogleich vor Freude. J. bekam nun glücklicherweise seinen Burger und wir konnten von dannen ziehen, bevor ich näher über den Genuß von Nuggets sinnieren konnte.
Reichlich stimuliert verabschiedeten sich J. und ich und jeder ging eilig, denn es war schweinekalt, seiner Wege. Auf meinem Heimweg mußte ich unweigerlich den Curry-Stand passieren. Ca. 50m vorher schon roch es stark Pommes Frites. Während ich mich an den Taxen vorbeiquetschte, wog ich abermals ab, diesmal aber mit konkreteren Vorstellungen, wie denn mein weiteres Vorgehen aussehen sollte. Ich war mir sicher, wenn mein Gaumen noch einen Snack erhalten soll, muß es eine Portion Pommes sein. Für einen Unkostenbeitrag von 1,50 € wäre dies auch bei besagtem Curry-Stand bis in die Morgenstunden möglich. Ich konnte allerdings auch diesmal zu keiner vorzeitigen Einigung gelangen, also beschloß ich, die Entscheidung von mir abzuwälzen. Würde also der Curry-Stand auf mich ein positives Bild machen, sprich ein gut gelaunter Verkäufer, ggf. interessante Gäste, wäre ich kurze Zeit später der stolze Besitzer von leckeren Pommes mit Ketchup. Mit erneut stimuliertem Gaumen bog ich also um die Ecke und gewann den Blick auf den Bereich vor der Curry-Bude, sah sogleich 2 (fr)essende Kerle an einem der Tische stehen. "Gut", dachte ich mir, "keine so interessanten Gäste da." Mein Blick suchte nun im Stand nach dem Verkäufer, denn falls er mich freundlich anlächeln sollte, könnte ich ja immernoch mit gutem Gewissen zuschlagen. ("Gewissen" ist schon eine merkwürdige Angelegenheit.) Leider stießen meine Augen auf keinen Verkäufer. Verwundert, erleichtert und traurig zugleich zog ich also weiter, verabschiedete mich in Gedanken noch von den Pommes und resümierte, daß ich ja eigentlich gar keinen Hunger hatte und es so gut sei, wie es ist.
J. wollte unbedingt vor 1 Uhr noch im Restaurant "Zum goldenen M" einkehren, um seinem nächtlichen Appetit behilflich sein zu können, also zogen wir los, nachdem wir bei der freundlichen Bedienung unsere Rechnung göttlich beglichen haben.
Während ich ihm beim Bestellen zuschaute, musterte ich auch zugleich die reichhaltige Angebotspalette und versuchte mir die verschiedenen Geschmäcker vorzustellen, wonach denn meinem Appetitchen sein könnte. Da ich so recht auf keinen gemeinsamen Nenner kam, der Engel und der Teufel auf meinen Schultern warfen mir helfend beide Gedankenfetzen zu - "Denk an Deinen Geldbeutel!" brabbelte der Engel und "Denk an Deine Figur, Du Fettsack! Wenn Du es Dir leisten kannst, dann iß!" entgegnete mir liebreizend der Teufel -, entschloß ich mich, in Enthaltsamkeit zu üben.
Nur wenige Augenblicke später stand ein leicht
Reichlich stimuliert verabschiedeten sich J. und ich und jeder ging eilig, denn es war schweinekalt, seiner Wege. Auf meinem Heimweg mußte ich unweigerlich den Curry-Stand passieren. Ca. 50m vorher schon roch es stark Pommes Frites. Während ich mich an den Taxen vorbeiquetschte, wog ich abermals ab, diesmal aber mit konkreteren Vorstellungen, wie denn mein weiteres Vorgehen aussehen sollte. Ich war mir sicher, wenn mein Gaumen noch einen Snack erhalten soll, muß es eine Portion Pommes sein. Für einen Unkostenbeitrag von 1,50 € wäre dies auch bei besagtem Curry-Stand bis in die Morgenstunden möglich. Ich konnte allerdings auch diesmal zu keiner vorzeitigen Einigung gelangen, also beschloß ich, die Entscheidung von mir abzuwälzen. Würde also der Curry-Stand auf mich ein positives Bild machen, sprich ein gut gelaunter Verkäufer, ggf. interessante Gäste, wäre ich kurze Zeit später der stolze Besitzer von leckeren Pommes mit Ketchup. Mit erneut stimuliertem Gaumen bog ich also um die Ecke und gewann den Blick auf den Bereich vor der Curry-Bude, sah sogleich 2 (fr)essende Kerle an einem der Tische stehen. "Gut", dachte ich mir, "keine so interessanten Gäste da." Mein Blick suchte nun im Stand nach dem Verkäufer, denn falls er mich freundlich anlächeln sollte, könnte ich ja immernoch mit gutem Gewissen zuschlagen. ("Gewissen" ist schon eine merkwürdige Angelegenheit.) Leider stießen meine Augen auf keinen Verkäufer. Verwundert, erleichtert und traurig zugleich zog ich also weiter, verabschiedete mich in Gedanken noch von den Pommes und resümierte, daß ich ja eigentlich gar keinen Hunger hatte und es so gut sei, wie es ist.
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Samstag, 23. Februar 2008
Back to the roots..
grudge, 14:42h

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Sonntag, 3. Februar 2008
Kellergeist
grudge, 04:12h
Ich wohne seit Juni/Juli 2006 zusammen mit Flummi in einer schönen Dreiraumwohnung in der nördlichen Innenstadt. Daß direkt vorm Fenster die Straßenbahn entlangfährt, stört mich nicht. Allerdings befindet sich direkt gegenüber ein regelrechter Kellergeist - eine Kneipe mit dem ungezügelten Hang zur Discothek.
Direkt nach dem Einzug, also am ersten WE in der neuen Wohnung, konfrontierten das erste Mal unser Bedürfnis nach Nachtruhe (und wir sind Nachtschwärmer!) mit dem Bedürfnis des Kellergeists nach lauter Musik. Gegen halb vier Uhr morgens etwa gingen wir nach drüben und suchten den fruchtbaren nachbarschaftlichen Dialog. Auf meine eigentlich harmlos scheinende Frage, wie lange denn noch so laut Musik zu erwarten wäre, konterte der Kellergeist, er habe eine Genehmigung vom Ordnungamt, ich könne ihm rein gar nichts und es bringe ebenso wenig, die Polizei zu rufen. Leicht verdutzt über dessen Kompromißbereitschaft, versuchte ich ihm nochmals klar zu machen, daß mich seine Genehmigung eigentlich gar nicht interessiere und ich nur wissen wolle, wann ich denn in Ruhe schlafen könne. Sein unverkennbarer Alkoholpegel scheint seine Auffassungsgabe irritiert zu haben, erst nach meinem dritten Versuch bot er uns an, die Musik etwas leiser zu drehen. Die Fenster und Türen müsse man auf haben, weil es ja so warm im Raum wäre, aber man könne die Tür auch schließen. Das stelle kein Problem dar.
Mit gemischten Gefühlen verließen wir das Schlachtfeld und stellten auch nach sieben Uhr morgens noch schlafhindernde Bässe von gegenüber fest. Gegen acht schlief ich.
In den nächsten Wochen, Monaten und Jahren kam es desöfteren zu solchen lauteren Nächten, dann und wann wurde die Polizei gerufen, mit welcher er jedesmal heftig diskutierte, hektisch mit den Armen fuchtelnd gestikulierte und ab und an in unsere Richtung (also zum Haus gegenüber) zeigte, als müssen die Polizisten nicht ihn besuchen sondern seine Nachbarn, die ja offensichtlich nur simulieren, denn so laut sei seine Musik bestimmt nicht (und er habe ja eine Genehmigung). Danach drehte er die Musik dennoch etwas leiser und verschonte uns bis zum nächsten Mal.
Zu Silvester 2006 - wir blieben zuhaus, da uns der ganze Rummel doch etwas auf den Senkel geht - gab's die zweite Konfrontation zwischen dem Kellergeist und uns. Ich, in meiner schier endlosen Güte, prostete ihm zum Jahreswechsel vom Fenster aus zu. Er stand, wie seine Gäste, draußen vor seiner Kneipe und jagte pyrotechnische Erzeugnisse noch und nöcher in die Umgebung. Dabei hat er uns Zuschauer wahrgenommen und mein Prosit wohl mißverstanden. Er schaute uns an und führte seine Hand am Hals entlang, beendete diese Geste mit dem Zeigen des Mittelfingers. Ich ließ von einer Anzeige ab, wüßte auch nicht, ob dergleichen Sinn machte.
Heute hat es mich dann gepackt und ich versuche mein Glück bei der Stadt. Nach einigem Suchen fand ich auf der Stadt-Homepage einen möglicherweise Verantwortlichen. Ich nutzte die neuartige Kontaktfunktion und schrieb ihm eine E-Mail. Ich bin wahrlich gespannt, ob und was er mir darauf antworten wird.
Direkt nach dem Einzug, also am ersten WE in der neuen Wohnung, konfrontierten das erste Mal unser Bedürfnis nach Nachtruhe (und wir sind Nachtschwärmer!) mit dem Bedürfnis des Kellergeists nach lauter Musik. Gegen halb vier Uhr morgens etwa gingen wir nach drüben und suchten den fruchtbaren nachbarschaftlichen Dialog. Auf meine eigentlich harmlos scheinende Frage, wie lange denn noch so laut Musik zu erwarten wäre, konterte der Kellergeist, er habe eine Genehmigung vom Ordnungamt, ich könne ihm rein gar nichts und es bringe ebenso wenig, die Polizei zu rufen. Leicht verdutzt über dessen Kompromißbereitschaft, versuchte ich ihm nochmals klar zu machen, daß mich seine Genehmigung eigentlich gar nicht interessiere und ich nur wissen wolle, wann ich denn in Ruhe schlafen könne. Sein unverkennbarer Alkoholpegel scheint seine Auffassungsgabe irritiert zu haben, erst nach meinem dritten Versuch bot er uns an, die Musik etwas leiser zu drehen. Die Fenster und Türen müsse man auf haben, weil es ja so warm im Raum wäre, aber man könne die Tür auch schließen. Das stelle kein Problem dar.
Mit gemischten Gefühlen verließen wir das Schlachtfeld und stellten auch nach sieben Uhr morgens noch schlafhindernde Bässe von gegenüber fest. Gegen acht schlief ich.
In den nächsten Wochen, Monaten und Jahren kam es desöfteren zu solchen lauteren Nächten, dann und wann wurde die Polizei gerufen, mit welcher er jedesmal heftig diskutierte, hektisch mit den Armen fuchtelnd gestikulierte und ab und an in unsere Richtung (also zum Haus gegenüber) zeigte, als müssen die Polizisten nicht ihn besuchen sondern seine Nachbarn, die ja offensichtlich nur simulieren, denn so laut sei seine Musik bestimmt nicht (und er habe ja eine Genehmigung). Danach drehte er die Musik dennoch etwas leiser und verschonte uns bis zum nächsten Mal.
Zu Silvester 2006 - wir blieben zuhaus, da uns der ganze Rummel doch etwas auf den Senkel geht - gab's die zweite Konfrontation zwischen dem Kellergeist und uns. Ich, in meiner schier endlosen Güte, prostete ihm zum Jahreswechsel vom Fenster aus zu. Er stand, wie seine Gäste, draußen vor seiner Kneipe und jagte pyrotechnische Erzeugnisse noch und nöcher in die Umgebung. Dabei hat er uns Zuschauer wahrgenommen und mein Prosit wohl mißverstanden. Er schaute uns an und führte seine Hand am Hals entlang, beendete diese Geste mit dem Zeigen des Mittelfingers. Ich ließ von einer Anzeige ab, wüßte auch nicht, ob dergleichen Sinn machte.
Heute hat es mich dann gepackt und ich versuche mein Glück bei der Stadt. Nach einigem Suchen fand ich auf der Stadt-Homepage einen möglicherweise Verantwortlichen. Ich nutzte die neuartige Kontaktfunktion und schrieb ihm eine E-Mail. Ich bin wahrlich gespannt, ob und was er mir darauf antworten wird.
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Mittwoch, 30. Januar 2008
No Future (ohne neue Haarfrisur)
grudge, 15:03h
Eine haarige Angelegenheit. Verlasse ich meine Wohnung, am Rande der Innenstadt gelegen, begegnen mir auf dem Weg zum Marktplatz über den Daumen gepeilt 4 Friseure. Würde man selbigen Platz in eine andere Richtung weitergehen, stolperte man über weitere, an jeder Ecke aus dem Boden spriesenden, Friseure. Wo man hinblickt, öffnet ein neuer Friseur seine Pforten. Ich frage mich manchmal, ob es überhaupt soviele Haare gibt, wie hier geschnitten werden können.
Jetzt ganz groß im Kommen sind Friseur-Fabriken, mit Nummer ziehen, in knallbunten Farben und Lichtern gehalten,attraktive merkwürdige Wandbemalungen, teure Schnäppchen und Sonderangebote usw.
Es beschleicht mich die Vermutung, daß eine anständige Haarfrisur heutzutage ein zwingendes Muß ist. Daher könnte man ja diesen boomenden Markt noch erweitern und mit Attraktionen wie der folgenden locken:

Ich sehe schon den Slogan an der Tür:
"Sehen Sie noch heute wie MacGyver aus!
Werden Sie zum MacGyver des 21. Jahrhunderts!"
Oder man macht daraus ein ganzes Starensemble. Montag "MacGyver-Look", Dienstag "Mr. T-Look", Mittwoch "Mooshammer-Look", Donnerstag "Bruce Willis-Look", Freitag "Prince-Look", Samstag und Sonntag dann freie Auswahl.
Jetzt ganz groß im Kommen sind Friseur-Fabriken, mit Nummer ziehen, in knallbunten Farben und Lichtern gehalten,
Es beschleicht mich die Vermutung, daß eine anständige Haarfrisur heutzutage ein zwingendes Muß ist. Daher könnte man ja diesen boomenden Markt noch erweitern und mit Attraktionen wie der folgenden locken:

Ich sehe schon den Slogan an der Tür:
Werden Sie zum MacGyver des 21. Jahrhunderts!"
Oder man macht daraus ein ganzes Starensemble. Montag "MacGyver-Look", Dienstag "Mr. T-Look", Mittwoch "Mooshammer-Look", Donnerstag "Bruce Willis-Look", Freitag "Prince-Look", Samstag und Sonntag dann freie Auswahl.
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Ich bestimme das Internet!
grudge, 01:57h
Jawohl! Web 2.0 goes Grudge, äh, Grudge goes Web 2.0!
Von nun an kann ich maßgeblich das Internet mitbestimmen, welche Inhalte gezeigt werden und vorallem, wie sie gezeigt werden. :))
Von nun an kann ich maßgeblich das Internet mitbestimmen, welche Inhalte gezeigt werden und vorallem, wie sie gezeigt werden. :))
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