Sonntag, 22. November 2009
Sonntag, 15. November 2009
Ich wache vom Türöffnen und -schließen im Flur auf. Anscheinend hat der Vermieter die Flurtür wieder aufgeschlossen und sein Büro bezogen. Der Blick auf die Uhr verrät mir, daß es in der Tat auch Zeit zum Aufstehen ist. Bereits halb 1. Die Sonne scheint! Ich kann zwischen den weißen Wölkchen das Himmelblau erkennen. Der Wasserkocher erhitzt mir das Tee- und Kaffeewasser, die Dusche erfrischt den Körper. Die weit geöffneten Fenster tauschen die Luft aus. Der Tag darf somit starten.



Beim Frühstück lese ich einen interessanten Artikel über die Redwoods in Californien, worauf ich beschließe, den Spaziergang durch den hiesigen Wald zu führen. Geschätzte 2 km führt der Weg vom Ostteil zum Westteil der Ortschaft. Meinem ersten Eindruck vom Westen nach gefällt mir der Osten besser. Vielleicht wäre es genau umgekehrt gewesen, wenn ich im Westen ein Appartement genommen hätte. Auf jeden Fall fühle ich mich hier recht heimisch - den Strandweg zieren viele kleine Geschäfte, Restaurants, Kneipen und vorallem Cafés von meinem Appartement bis zur Mündung in die Seebrücke. Ich laufe vom westlichen Teil am Strand zur Seebrücke bei strahlend blauem Himmel zurück. Nur unweit vom Brauhaus entfernt, kehre ich in einem Café ein und genehmige mir einen Schokoeisbecher sowie ein Kännchen Kaffee. Ich lese die ersten Seiten von Nietzsches Antichrist. Ein wenig störend empfinde ich die vielen Kleinkinder und Kinderwagen samt ihren Aufpassern und Anschiebern - genannt Eltern. Zuhause empfiehlt mir der Hausherr einen guten Italiener neben dem Brauhaus - anscheinend scheint das der zentrale Punkt für meine kulinarische Vielfältigkeit zu werden. Ich bin allerdings noch unsicher, wo und wann ich heute Abend speise, will ich doch eigentlich den Sonntagabendfilm im TV schauen. Wein habe ich auch hier, allerdings reizt mich ein Abendessen mit Toast nur bedingt, zumal es auch bereits mein Frühstück war. Dem entgegen würde ich so etwas Geld sparen, hätte damit den Film auch sicher im Programm und mein Gaumen bekäme den Wein so oder so. Ich könnte allerdings auch davor dorthin gehen, denn so lange wird ein Essen nicht dauern, als daß es en ganzen Abendplan umfaßt. Bis zur Entscheidung gibt's die nächsten Seiten Antichrist.



Wenig später überkommt mich die Müdigkeit, ich ruhe mich ein wenig aus und gehe anschließend zum Italiener. Bei Pizza, Rotwein und Wasser lese ich die nächsten Seiten. Es scheint, als würde meine Erkältung wieder schlimmer werden. Zuhause messe ich Fieber, 38,1°C. Das erklärt die fieberartigen Kopfbeschwerden. Mein Hals schmerzt nun ohne Husten und den Fernsehabend schmücken jede Menge Gläser Tee und Lutschpastillen. Ich bin gespannt, ob es morgen früh noch schlimmer sein wird oder ob die Nacht erholend wirkt.

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