Sonntag, 22. November 2009
Freitag, 20. November 2009
grudge, 04:52h
Unerbittlich holt mich der Wecker bereits vor 9 Uhr in die Realität zurück. Das ist viel zu zeitig, finde ich. Ich setze Wasser für Kaffee und Tee an, springe unter die Dusche und beginne, meine Tasche zu packen. Das geht schneller als erwartet, es fehlen nur noch Geschirr und Laptop, also heißt's nun Frühstückszeit. Irgendwie habe ich es nicht geschafft, die Packung Toast in der Woche aufzubrauchen. Auch vom Met ist noch etwas übrig. Mal sehen, ob das für morgen noch taugt, dann könnte ich eine Bolognesesoße daraus basteln. Den Käse rühre ich jetzt erst das erste Mal an, auch Tomaten sind noch übrig. Hach, diese Überflußgesellschaft. Dabei bin ich doch stets so bedacht, nicht zu viel einzukaufen und alles aufzubrauchen. Immerhin lacht draußen die Sonne. Jetzt scheint eine Schön-Wetter-Front aufzuziehen. Egal, bis auf den einen regnerischen Tag war das Wetter bei mir ja auch nicht schlecht. Inzwischen ist es halb 11, die Tasche ist gepackt und das Zimmer aufgeräumt. Jetzt geht's also zurück.
Ich gebe meinen Zimmerschlüssel ab und zerre mein Gepäck zum Bahnhof. In einigen Minuten kommt der Bus, ich verbringe die Zeit mit Lesen. Im Bus selbst widme ich mich lieber dem Musikhören und döse dabei ein wenig weg. Auf die Minute genau kommt der Bus am Ziel an, ich durchquere den Rostocker Hauptbahnhof und setze mich in die Wartehalle am Ausgang Nord. Windgeschützt, nicht zu kalt und eine ausreichende Sitzgelegenheit für mich und mein Gepäck.
Ich zücke wieder das Buch hervor und hoffe, daß ich so die knappen 3h Wartezeit überbrücken kann. Eigentlich müßte man hier ein wenig die Menschen beobachten bei dem frequentierten Wechsel. Denn wo sonst als am Bahnhof hat man so eine Gelegenheit dazu? Ich bekomme aber meistens nur meine direkten Sitznachbarn mit, die aus mir bislang noch unerklärlichen Gründen kommen, sich hinsetzen und einfach so wieder aufstehen und aus dem Bahnhof gehen. Einige werden abgeholt, das erscheint mir plausibel. Was aber ist mit den anderen? Warten sie wie ich auf etwas anderes, als auf ein öffentliches Verkehrsmittel? Na gut, je länger ich hier sitze, desto gleichverteilter wird das Bild der Abwandernden. Ab und an horche ich auf wegen des Klackens der Absatzschuhe, es drängt sich daher das Bild auf, es würden viele Frauen per Bahn reisen. Aber sieht man dann genauer hin, ist die Zahl der männlichen Reisenden beachtlich. Gerade eben betritt ein älterer Herr mit seiner Katze die Bahnhofshalle. Klein Miezi verschwindet prompt im Tabakwarengeschäft, so daß der ältere Herr seine Schwierigkeiten hat, sie zu ergreifen und auf dem Arm wieder herauszutragen. Meine Nachbarn wechseln munter weiter und die Zeiger der Uhr wandern ebenfalls munter weiter. Die Zeit des Wartens ist nun also gleich vorbei. Die Spannung steigt, ob und wie das alles mit der Mitfahrgelegenheit klappen wird. Am Telefon machte es ja noch einen erbaulichen Eindruck, aber so kurz vorher drängt sich einem leider immer etwas Skepsis auf.
Kurz vor 15 Uhr warte ich dann draußen vor dem Bahnhof. Ich sehe wieder den älteren Herrn mit der Katze auf dem Arm. Wie ruhig sie da doch bleibt. Wenig später erblicke ich auch den dunkelgrünen Golf. Die zweite Mitfahrerin eilt auch sogleich zu dem Wagen, es scheint also alles problemlos zu funktionieren. Die beiden Frauen hatten auch gleich ein spannendes Gesprächsthema, die Fahrerin studiert Geschichte und die Mitfahrerin hat es studiert. Ich höre interessiert zu, viel mehr kann ich dazu auch nicht beitragen, zumal ich mich auch in der Stadt kein Stück auskenne. Die durchaus gutaussehende Fahrerin hat eine recht kräftige Stimme, eignet sich ausgezeichnet für ihren Berufswunsch Lehrerin. Es ist mit teilweise fast zu laut, da ich ja direkt neben ihr sitze und sie so spricht, daß auch die Mitfahrerin auf der Rückbank sie gut verstehen kann. Die Mitfahrerin erinnert mich an 1-2 Bekannte von mir, die irgendwie ähnlich drauf sind, mit der Art, wie sie auf andere wirkt, wie sie durch das Leben geht. Auf der Autobahn rutschen wir leider von einer Baustelle in die nächste. Die Fahrt bis Berlin geht nur recht schleppend voran, zu allem Übel gibt's auf dem Ring auch noch stauähnlichen zähfließenden Verkehr. Aber wenigstens danach rollt es gut weiter. Nach etwa 4h Fahrt kommen wir an. Eine alles in allem sehr angenehme Fahrt. Ich begleiche meine Schulden und verabschiede mich auch prompt von den beiden. In der Straßenbahn kommt ein wenig das schlechte Gewissen in mir auf, ich hätte mich vielleicht etwas anders verabschieden sollen, noch 1-2 Wünsche auf den Weg geben, mich aufrichtig für das Mitnehmen bedanken oder dergleichen. Immerhin sehe ich beide vermutlich nicht nochmal wieder und ich habe sie so zurückgelassen, als würde man sich eh wenig später wiedersehen. Aber im Grunde spielt das keine große Rolle.
Zuhause angekommen, betrete ich mein chaotisches Zimmer, stelle fest, daß die neue Reisetasche leider nicht unversehrt geblieben ist (sieht mir ganz nach einer Billigproduktion aus, denn so schwer war die Tasche ja nun doch nicht, daß gleich zwei Nähte reißen müssen) und lasse mich auf meiner Couch nieder. Damit war's das also. Der Alltag lacht mir mitten ins Gesicht. Ich fühle mich innerlich trotzdem gut erholt. Ein schöner Urlaub.
Ich gebe meinen Zimmerschlüssel ab und zerre mein Gepäck zum Bahnhof. In einigen Minuten kommt der Bus, ich verbringe die Zeit mit Lesen. Im Bus selbst widme ich mich lieber dem Musikhören und döse dabei ein wenig weg. Auf die Minute genau kommt der Bus am Ziel an, ich durchquere den Rostocker Hauptbahnhof und setze mich in die Wartehalle am Ausgang Nord. Windgeschützt, nicht zu kalt und eine ausreichende Sitzgelegenheit für mich und mein Gepäck.
Ich zücke wieder das Buch hervor und hoffe, daß ich so die knappen 3h Wartezeit überbrücken kann. Eigentlich müßte man hier ein wenig die Menschen beobachten bei dem frequentierten Wechsel. Denn wo sonst als am Bahnhof hat man so eine Gelegenheit dazu? Ich bekomme aber meistens nur meine direkten Sitznachbarn mit, die aus mir bislang noch unerklärlichen Gründen kommen, sich hinsetzen und einfach so wieder aufstehen und aus dem Bahnhof gehen. Einige werden abgeholt, das erscheint mir plausibel. Was aber ist mit den anderen? Warten sie wie ich auf etwas anderes, als auf ein öffentliches Verkehrsmittel? Na gut, je länger ich hier sitze, desto gleichverteilter wird das Bild der Abwandernden. Ab und an horche ich auf wegen des Klackens der Absatzschuhe, es drängt sich daher das Bild auf, es würden viele Frauen per Bahn reisen. Aber sieht man dann genauer hin, ist die Zahl der männlichen Reisenden beachtlich. Gerade eben betritt ein älterer Herr mit seiner Katze die Bahnhofshalle. Klein Miezi verschwindet prompt im Tabakwarengeschäft, so daß der ältere Herr seine Schwierigkeiten hat, sie zu ergreifen und auf dem Arm wieder herauszutragen. Meine Nachbarn wechseln munter weiter und die Zeiger der Uhr wandern ebenfalls munter weiter. Die Zeit des Wartens ist nun also gleich vorbei. Die Spannung steigt, ob und wie das alles mit der Mitfahrgelegenheit klappen wird. Am Telefon machte es ja noch einen erbaulichen Eindruck, aber so kurz vorher drängt sich einem leider immer etwas Skepsis auf.
Kurz vor 15 Uhr warte ich dann draußen vor dem Bahnhof. Ich sehe wieder den älteren Herrn mit der Katze auf dem Arm. Wie ruhig sie da doch bleibt. Wenig später erblicke ich auch den dunkelgrünen Golf. Die zweite Mitfahrerin eilt auch sogleich zu dem Wagen, es scheint also alles problemlos zu funktionieren. Die beiden Frauen hatten auch gleich ein spannendes Gesprächsthema, die Fahrerin studiert Geschichte und die Mitfahrerin hat es studiert. Ich höre interessiert zu, viel mehr kann ich dazu auch nicht beitragen, zumal ich mich auch in der Stadt kein Stück auskenne. Die durchaus gutaussehende Fahrerin hat eine recht kräftige Stimme, eignet sich ausgezeichnet für ihren Berufswunsch Lehrerin. Es ist mit teilweise fast zu laut, da ich ja direkt neben ihr sitze und sie so spricht, daß auch die Mitfahrerin auf der Rückbank sie gut verstehen kann. Die Mitfahrerin erinnert mich an 1-2 Bekannte von mir, die irgendwie ähnlich drauf sind, mit der Art, wie sie auf andere wirkt, wie sie durch das Leben geht. Auf der Autobahn rutschen wir leider von einer Baustelle in die nächste. Die Fahrt bis Berlin geht nur recht schleppend voran, zu allem Übel gibt's auf dem Ring auch noch stauähnlichen zähfließenden Verkehr. Aber wenigstens danach rollt es gut weiter. Nach etwa 4h Fahrt kommen wir an. Eine alles in allem sehr angenehme Fahrt. Ich begleiche meine Schulden und verabschiede mich auch prompt von den beiden. In der Straßenbahn kommt ein wenig das schlechte Gewissen in mir auf, ich hätte mich vielleicht etwas anders verabschieden sollen, noch 1-2 Wünsche auf den Weg geben, mich aufrichtig für das Mitnehmen bedanken oder dergleichen. Immerhin sehe ich beide vermutlich nicht nochmal wieder und ich habe sie so zurückgelassen, als würde man sich eh wenig später wiedersehen. Aber im Grunde spielt das keine große Rolle.
Zuhause angekommen, betrete ich mein chaotisches Zimmer, stelle fest, daß die neue Reisetasche leider nicht unversehrt geblieben ist (sieht mir ganz nach einer Billigproduktion aus, denn so schwer war die Tasche ja nun doch nicht, daß gleich zwei Nähte reißen müssen) und lasse mich auf meiner Couch nieder. Damit war's das also. Der Alltag lacht mir mitten ins Gesicht. Ich fühle mich innerlich trotzdem gut erholt. Ein schöner Urlaub.
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