Montag, 14. April 2008
The Day After..
Ängstliche Sonnenstrahlen ersuchten am späten Vormittag meine Augen. Leicht verstört versuchte ich, den Tag schon vor 12 Uhr zu starten. Versuch 1 mißglückte. Nach einer kurzen Trinkpause versank ich wieder im Traumland. Wenige Stunden später gelang es dann doch. Mithilfe mitreißender Musik wurden müde Männer munter. Kurz darauf spürte ich abermals die Folgen des Vorabends, diesmal in Form von hämmernden Kopfschmerzen. Da auch eine Aspirin der Sache nicht wirklich Abbhilfe schaffen wollte, wurde kurzerhand das Sonntagsprogramm reduziert.

Seit Anfang des Jahres ziert die Berliner Innenstadt die Umweltzone entlang der Ringbahn. Man darf darüber geteilter Meinung sein, denn als einfacher Tourist staunt man nicht schlecht, wenn man auf einmal nicht mehr ohne Weiteres mit seinem geliebten Vehikel durch die Straßen Berlins streifen darf.

Ursprünglich hatten wir vor, bei gutem Wetter eine Radtour durch Berlin zu machen - oder eine Bootstour. Da weder das Wetter noch unsere Konstitution so überzeugend waren, gab es stattdessen eine Rundfahrt mit der Ringbahn. Da der Blick aus dem Fenster nicht sonderlich atemberaubend war, der starke Regenschauer konnte nur zeitweilig mit prächtigem Farbspiel überzeugen, konnte man umso intensiver die Fahrgäste studieren.

Zuerst saß neben mir eine recht gesprächige Oma mit ihrem Enkelsohn. Was'n Balg. War vielleicht 4 Jahre. Neben mich wollte er sich nicht setzen, schien ihm wohl nicht so ganz geheuer auszusehen. Fortan folterte er mit Fragen und einer allgemeinen Unruhe.
Nachdem die beiden die Plätze gewechselt haben, gab's auch prompt neue Nachbarn. Ein Pärchen, vielleicht 17 Jahre alt. Sie meinte zu ihm, ob er denn sehr sauer wäre, wenn sie am Abend einfach so nach hause fahren würde (statt zu ihm?), worauf er nach längerem Schweigen ein allessagendes "Geht so." rausbrachte. Schließlich konnte er sie dazu bringen, daß sie es irgendwie noch realisiert, am Abend bei ihm vorbeizuschauen (oder bei jemand anderen, zumindest ihn nochmal zu sehen). Als sie aussteigen mußte, murmelte er zu ihr, daß er sich ja jetzt nicht von ihr verabschieden brauche, da man sich ja nochmal am Tag sehe. 2min später griff er zum Telefon, rief einen Freund an und fragte ihn, was er wohl am Abend vor habe. Als er meinte, er hätte ein Date, fragte mein Sitznachbar bestimmend nach, ob er sich wirklich sicher sei, heute Abend ein Date zu haben, denn er wisse nicht, was er am Abend tun solle. Mir schoßen die Fragen durch den Kopf, wieso (a) das Mädchen sich mit so einem Kerl abgibt und (b) was für Vorstellungen wohl eben jener Kerl vom Leben, von Beziehung haben mochte.

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Meinst Du nicht, der Knabe hat noch einige Jahre Zeit, um sich Gedanken über das Leben und die Liebe zu machen? ;) Mit 17 hatten wir auch keine Ahnung, und ehrlich gesagt habe ich auch heute nicht den Eindruck, erheblich mehr Durchblick in diesen Angelegenheiten zu haben.
Vielleicht ist sie verknallt und er hat eben mangels attraktiverer Angebote eingewilligt.. Wer weiß das schon?

(Und vielleicht war der Anruf beim Kumpel seine Rache an ihr, vielleicht war er wirklich enttäuscht? ^^)

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Er klang ziemlich arrogant mit seiner Redeweise und beim Anruf mit seinem Kumpel kam der Eindruck auf, als würde er zuerst in arroganter Manier versuchen, ihm von seinem Date abzubringen, damit er die Zeit mit ihm verbringt, doch danach kam eher ein klagender Ton heraus, da er ja sonst nichts mit sich anzufangen wüßte.

Auf mich machte er eher den Eindruck, daß sein "Babe" ihm in jeglicher Hinsicht zu gehorchen habe, aber er tun und lassen könne, wonach ihm wäre.

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